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Montag, 25. Juni 2007 |
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Gümligen - Pontarlier - Besançon - Châtillon-sur-Seine (318 km)
⇒Route
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Vue des Alpes bei schönem Wetter
ei verhangenem Wetter beginne ich meine Reise und muss mich zuerst an das erhöhte Gewicht mit den 3 Koffern gewöhnen. Und schon beginnt das Grübeln, ob ich auch wirklich alles eingepackt habe. Auf den
Vue des Alpes dann die Erleuchtung: Zahnpasta und Seife fehlen. Da sowieso der Hunger gestillt werden muss, wird verpflegt und eingekauft.
Kurz vor der Grenze noch einmal "billig" volltanken.
Ich lasse mich vom Navi führen. Leider hat sich da irgendwie "kürzeste Strecke" eingeschlichen, was zu interessanten Abkürzungen über quasi Feldwege führte.
Zum Fotografieren habe ich keine Lust und plane, bei der Rückreise einige Aufnahmen in Frankreich zu knipsen, was sich dann als illusorisch herausstellte.
Die Reise bis in den Abend hinein verläuft ruhig und ereignislos, ausser den "kürzesten Strecken". Eigentlich ganz toll, durch Landschaften und Dörfer zu fahren, die man sonst nie gesehen hätte.
ann kam der entscheidende Test mit der wasserabweisenden Flüssigkeit auf dem Helmvisier. Zusammen mit dem höhenverstellbaren Windschutz, den man so einstellen kann, dass der Wind direkt auf das Visier bläst, ist das Resultat überzeugend. Durch Regen fahren und trotzdem gut sehen ist schon etwas tolles und vor allen ein sicheres Gefühl, wenn man nicht halbblind durch die Gegend fahren muss.
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In
Châtillon-sur-Seine sind komischerweise die meisten Hotels ausgebucht, da scheint es irgendwo wieder eine grössere Veranstaltung zu geben.
Trotzdem finde ich ein Hôtel im Zentrum.
Wie üblich befindet sich das Zimmer im 2. Stock ohne Lift mit einer engen Treppe zuhinterst im Korridor.
Das Zimmer ist einfach aber passend und das Hôtel hat ein Restaurant. Ich geniesse ein französisches Bier zusammem mit einem 4-Gang-Menü mit lokalen Spezialitäten.
Dann kommt noch das Spielen mit dem Navi, um herauszufinden, ob die morgige Route dann auch wirklich passt und die "kürzesten Strecken" vermieden werden.
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Dienstag, 26. Juni 2007 |
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Châtillon-sur-Seine - St. Omer (410 km)
⇒Route
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In der Picardie gäbe es noch manches zu entdecken
einer Reisegewohnheit folgend frühstücke ich um 08:30 Uhr und geniesse das französische Weissbrot, studiere die Tageszeitung, die vor allem Lokales berichtet (Hochzeiten, Fussballspiele der n-ten Liga, kleine Verbrechen etc.).
Der Reiseweg führt vor allen durch landwirtschaftliche Gebiete, ein sanftes Auf und Ab.
Zuerst verlasse ich bei dichter Bewölkung die Region Burgund (Dep. Yonne 89).
In der Region Champagne-Ardenne (Dep. Aube 10) fahre ich durch
Troyes, dann durch die Region Picardie (Dep. Aisne 02, Dep. Oise 60, Dep. Somme 80).
und die Region Nord-Pas-de-Calais (Dep. Pas-de-Calais 62).
Wo man wirklich steckt, wissen eigentlich nur die Franzosen, welche die
Departementsnummern auf den Autonummern ihr Leben lang auswendig lernen.
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ie Anfahrt nach
St. Omer geht ein bisschen im Zick-Zack, da ich beschliesse, für einmal der Nase nach zu fahren und das Navi zu ignorieren.
Einmal im Ort angekommen, ist die Suche nach einem Hotel in St. Omer dank dem Navi ein Klacks: Eintippen und sich führen lassen.
Das Zentrum von St. Omer ist zu Fuss in 10 Minuten erreichbar. Ausgerüstet mit Schirm (jawoll, der ist mit auf die Reise gekommen!) steuere ich die Restaurantzone an und muss feststellen, dass viele Restaurants erst ab 19 Uhr abend offen sind. Die Wartezeit verbringe ich auf dem Hauptplatz in einem Strassencafé und habe die Gelegenheit, Autos, Frauen und was sonst die Männer noch so alles interessiert, zu studieren.
ach dem Studium der recht interessanten Speisekarte verzichte ich dann angesichts der happigen Preise auf ein lukullisches Schlemmern.
Zum Abschluss gibt es noch einen Schlummertrunk auf dem Hauptplatz und ab in die Heja.
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Mittwoch, 27. Juni 2007 |
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St. Omer - Calais (Fähre)- Dover- Sandwich - Canterbury - London (Durch-/Umfahrung) - Maldon (310 km)
⇒Route
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as Frühstück ist nicht gerade ein Hit. Kaffee aus Plastikbechern ist nicht so meine Sache.
Das erste Tagesziel ist die Fähre in
Calais, um eine Überfahrt zu buchen. Ich gehe davon aus, dass so alle Stunden eine Fähre losschwimmt.
as Buchen ist kein Problem. Was mich eher erstaunt ist der Preis für eine einfache Überfahrt. Später habe ich gelernt, dass eine Buchung übers Internet ca. 35% billiger zu stehen kommt. Da wird wieder einmal an den Dummen verdient. Die Wartezeit beträgt 1 1/2 Stunden, aber ich solle doch einmal versuchen, die nächste Fähre zu erwischen, für Motorräder habe es vielfach noch Platz! Gesagt und losgefahren! Es klappt! Dann muss ich zuerst einmal lernen, wie man ein Motorrad für die Überfahrt sicher festzurrt.
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Das Motorrad ist festgemacht
Die Fähre fährt eine halbe Stunde später über die
Strasse von Dover (Ärmelkanal) los.
Was macht man auf der Überfahrt! Nun einmal auf das oberste Deck steigen und fotografieren. Da das Wetter gut ist und die Sicht auch. Interessant sind vor allem die
Kreidefelsen
von
Dover. Je näher man kommt, kann ich mit dem Zoom neue Formationen entdecken.
ch gönne mir einen Kaffee und wundere mich ein wenig über die Preise für Essen und Getränke. Die Engländer müssen ja reich sein, dass sie für sich und die Kinder pro Person ca. 15 Euro, resp. ca. 10 £ für stinknormale Burgers mit Cola ausgeben können.
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Das Ausschiffen geht rasch und ich konzentriere mich nun auf das
Linksfahren.
Ich befinde mich nun in der
Grafschaft Kent. Das erste Ziel ist der Ort
Sandwich, wo ich mir wie einst der Earl of Sandwich eben ein
Sandwich
genehmigen werde.
Zwischendurch halte ich an, um die Navi-Sprache auf englisch um zustellen, den deutsche Anweisungen der englischen Strassen und Ortsbezeichnungen tönen ein bisschen merkwürdig.
Eine Gruppe deutscher Motorradfahrer macht ebenfalls Halt, eine willkommene Gelegenheit, erste Erfahrungen auszutauschen.
Ich werde mich an die hohen Preise in Restaurants und Bars gewöhnen müssen!
Nach einem kleinen Spaziergang fahre ich nach
Canterbury, um die
Kathedrale
zu besichtigen.
Das Navi kennt offenbar noch nicht alle Einbahnstrassen !
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Canterbury Christchurch Gate
Canterbury Kathedrale Hauptschiff/Chor)
usserhalb der Stadtmauer gibt es genügend Parkplätze und nach einem kurzen Spaziergang stehe ich auf dem grosse Areal der Kathedrale.
Das Ganze ist beeindruckend.
Die Kathedrale gehört zum
Weltkulturerbe der UNESCO.
In der Kathedrale wurde 1170 der Erzbischof
Thomas Becket durch eine fiese Intrige von Heinrich II. ermordet.
Für eine gründliche Besichtigung sollte man etwas mehr Zeit haben. Ich schlendere fotografierenderweise durch das Langschiff, den Chor, die Querschiffe und die Krypten. Auf einen Aufstieg auf den Turm verzichte ich. Dafür geht es einmal rundherum um das Hauptgebäude. Das Areal ist sehr gross, der Rasen "english" gepflegt.
Ein kleiner Bummel durch die Altstadt rund um das Christchurch Gate beenden meinen Besuch in Canterbury.
Es ist bereits 5:00pm und ich will noch London östlich umfahren und dann ein B&B suchen.
Irgendwie gerate ich trotz Navi auf falsche Strassen.
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Google Earth Durchfahrt über die Towerbridge
igentlich wollte ich über die Queen Elizabeth Bridge fahren, aber habe wegen mangelnder Praxis im Linksfahren die entscheidende Ausfahrt verpasst. Was nun folgte, war horrormässig, da ich in die Rush-Hour von London gerate. Um nicht durch das Interpretieren der 1001 Richtungs-, Abzweigungs- und sonstigen Tafeln abgelenkt zu werde, programmiere ich die Strecke neu uns versuche dann, zwischen den endlosen Blechkolonnen eingeklemmt, die zur "Durch"fahrt durch London mutierte "Umfahrungs"route zu meistern. Die Sicht ist miserabel, denn in der Zwischenzeit hat sich der Himmel arg verdüstert.
Irgendwie habe ich es verpasst, dass ich über die Towerbridge gefahren bin. Erst die Routenanzeige mit
Google Earth hat mir dies bewusst gemacht...
Etwas stressig ist das Fahren auf den zum Teilrecht engen Fahrspuren schon, denn ich bin in die abendliche Rush-Hour hineingeraten.
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Maldon
ff, jetzt geht die Suche nach einem B&B los. In der Nähe von
Maldon finde ich ein mit B&B angeschriebenes schönes Landhaus. Die Landlady verlangt 45£ (1 £ = Fr. 2.45) also über Fr. 100.--. Es sei ein grosses Zimmer mit einem King Size Bett. Das ist mir zu teuer und ich suche weiter.
Nur: weit und breit kein B&B an dieser Strasse.
In Maldon checke ich dann um 9:00 pm gezwungenermassen in einem Hotel ein (£60!). Dafür ist das Essen sehr gut und günstig. Ein Schlummertrunk im (rauchfreien) Pub beendet einen etwas mühsamen Tag.
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Donnerstag, 28. Juni 2007 |
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Maldon - Norwich - King's Lynn (269 km)
⇒Route
eute durchfahre ich die Grafschaften Kent,
Essex,
Suffolk und
Norfolk. Das Land ist sehr eben und befindet zwischen 35 und 60 m.ü.M.
Um etwas von der Landschaft sehen zu können, braucht es einen Hügel. Leider ist die Strasse auf den Hügeln meistens in den Hügel eingefräst worden, mit den obligaten Hecken links und recht der Strasse. Um etwas zu sehen bleibt nicht anderes übrig, als anzuhalten und hinaufzuklettern.
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inen ersten Halt gibt es in
Woodbridge am Fluss Eben. Woodbridge war früher eine Hafenstadt und ist heute etwa 12 km vom Meer entfernt. Ich besuche am Flusshafen die restaurierte
Gezeitenmühle. Es existieren nur 4 solcher Mühlen im Vereinigten Königreich.
Die Wartung und Betreuung ist offenbar durch begeisterte Volontäre organisiert. Ich lasse mir die ganze Entstehungsgeschichte und Konstruktion erklären. Eigentlich würde die ganze Anlage noch funktionieren, aber mit Rücksicht auf mögliche Schäden lässt man es bleiben.
NB: Gezeitenmühlen werden in moderner Form wieder als Gezeitenkraftwerke gebaut. Das Prinzip bleibt das gleiche.
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o als Höhepunkt des Tages besuche ich die
Kathedrale von Norwich.
Das Navi führt mich direkt ins Innere der Anlage. Der Parkwächter hat Erbarmen und lässt mich dort parkieren...
Der Bau heisst eigentlich "Kathedrale der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit". Meine ungeteilte Aufmerksamkeit hat sie auf jeden Fall.
Der Bau wurde anfangs des 12. Jahrhundert begonnen und dauerte etwa 50 Jahre. Es wird angenommen, dass der Vierungsturn auch aus dieser Epoche stammt.
er zweigeschossige Kreuzgang wurde 1272 begonnen und 1430 festgestellt. Trotz der langen Bauzeit ist ein homogenes Werk entstanden. Wie in jedem Sakralbau hat auch hier die (Spät-)Gotik einen gewissen Einfluss auf die nachträglichen Veränderungen gehabt. Ein Spaziergang rund um den Kreuzgang ist eindrücklich. Ich geniesse die Ruhe, die dieser Gang ausstrahlt.
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Es ist schade, dass ich etwas wenig Zeit habe, um das Innere anzuschauen.
Die Kathedrale ist 110 Meter lang. Beeindruckend ist die grosse Anzahl der Schlussteine im Gewölbe (329!). Mir gefallen wie immer die Glasfenster, vor allem diejenigen in der Apsis und in den Querschiffen.
Leider gibt es keine Krypta wie in Canterbury.
Ein Spaziergang durch Norwich würde wenig Kulturelles bieten, also geht es wieder auf die Strasse.
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ie Norfolk Broads sind, wie der Name schon sagt, breit d.h. eben eben.
Nur einige Meter über Meer herrscht eine vor allen durch die Landwirtschaft geprägte Gegend vor.
Was mich aufstellt ist, dass die teilweise dunklen Wolken keine Anstalten zum regnen machen.
In Cromer gibt es eine kurze Pause mit Kaffee und Sandwich.
n
King's Lynn suche ich nach einem B&B. Ich finde ein nettes Haus mit einem Landlord und ein sehr gutes Hotel-Restaurant ganz in der Nähe. Dort werde ich natürlich sofort als Kontinentaleuropäer entlarvt und mit viel Aufmerksamkeit und Fragen nach dem woher/wohin bedient.
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Freitag, 29. Juni 2007 |
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King's Lynn - Boston - Skegness - Grimsby - York (256 km)
⇒Route
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Drehbrücke bei Suttonbridge
ald nach Abfahrt erreiche ich die Grafschaft
Lincolnshire. Die Gegend ist immer noch sehr flach, eine kleine Übersicht zu bekommen ist mangels erhöhten Standorten praktisch unmöglich.
Eine kleine Abwechslung gibt es bei Suttonbridge, wo eine Drehbrücke den Kanal überquert, welcher das Meer mit Petersborough verbindet. Es ist Ebbe, also keine Schiffe auf dem Kanal. Ich hätte das Spektakel der Drehbrücke gerne angeschaut.
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ie ganze Strecke ist ein rein landwirtschaftliches Gebiet ohne besonders bemerkenswerten Landschaftsbildern. Alles eben flach, flach...
In
Boston gönne ich mir einen kurzen Aufenthalt. Am Ufer des River Withmam, sieht man deutlich den Unterschied des Wasserstandes zwischen Ebbe und Flut.
Im Zentrum hat einige sehr schöne Riegelhäuser. Leider beginnt es ganz fein zu nieseln, die Temperatur sinkt auf 15°C. Schnell einen Kaffe schlürfen und weiter geht die Reise an die Ostküste nach
Skegness.
kegness ist ein typisches englisches Seebad. Trotz des schlechten Wetters sind viele Urlauber unterwegs mit Schirm in der einen und einem Burger in der anderen Hand. Das Ganze sieht ein bisschen triste aus. Auch die Blumen im kleinen Park lassen die nassen Köpfe hängen.
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Der nächste Stopp ist in
Grimsby, einer von den Dänen im 9. Jahrhundert gegründeten kleinen Hafenstadt. Das Wetter entspricht nicht den Fotos, denn es nieselt immer mehr und da packe ich meine Kamera nicht aus.
ine gemütliche Fahrt bringt mich dann nach
York in der
Grafschaft Yorkshire, wo ich bei der Information eine Unterkunft suche. Ich lande in einem typischen englischen "Hotel", wo ich mich für drei Nächte einquartiere, denn die Wetterprognosen sind alles andere als gut.
Ein Abendspaziergang führt mich zur Ringmauer und zu einem grossen Pub mit akzeptablem Essen und auch akzeptablen Preisen.
In England gilt das Rauchverbot erst am dem 1. Juli 2008, also geniesse ich noch einmal Bier und Zigarette in einem Pub.
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Samstag, 30. Juni 2007 |
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York - Sightseeing: Ringmauer- Innenstadt und Kathedrale (6 Std.)
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ach einer sehr gemütlichen und ausgedehnten Tagwache steht das Sightseeing in York auf dem Programm.
Ausgerüstet mit Windschutz, Kamera und Regenschirm gelange ich nach 15 Minuten zur Micklegate Bar, einem der Stadttore des alten York. Der Begriff "Bar" kommt aus dem Mittelalter und bedeutet einfach "Stadttor".
ie Stadtmauer ist heute noch über etwas 5km begehbar. Von der Stadtmauer hat man einen tollen Ausblick auf das
Minster von York.
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Am Ende des Mauerspaziergangs befindet sich die Lendall-Bridge mit all seinen Befestigungen und Landungspunkten. Da auch die Römer hier waren, gibt es einige römische Überreste.
Der nahe gelegene Stadtpark ist eine Oase der Ruhe, viel grüner, englisch gepflegter Rasen, leider hat es wenig Blumen, die Überreste einer alten Klosterkirche sorgen für etwas Kulturgefühl.
Es ist Samstag, deshalb ein immenser Verkehr und viele Familien, die mit ihren Kindern noch irgend etwas erledigen müssen. Ich gelange mit einigen Zickzacks vorbei am Rathaus zur Kathedrale. Es hat sehr viele Touristen rund um den ganzen Komplex.
Das Ganze ist riesig, zum Fotografieren der Kathedrale steht man viel zu nahe. Ich beneide die Leute mit einem Weitwinkelobjektiv.
Im Inneren ist es sehr ruhig. Für einmal hat es keine Touristengruppen, die sich laut über die Einzelheiten informieren lassen.
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Hauptschiff mit Altar und Lettner
Zentrale Kuppel unter dem Hauptturm
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ch lasse mich von meinem Reisebuch führen und studiere die recht zahlreichen sehenswerten Details. Faszinierend sind einzelne Glasfenster, insbesondere das Five Sisters Window mit den je 17 m hohen und 1.5 m breiten Lanzettfenstern. Diese 5 Schwestern hat
Charles Dickens 1838/39 in einem Roman verarbeitet.
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Ein gemütlicher Bummel führt mich durch viele hübsche Gassen der Altstadt. Auf den kleinen Plätzen ist viel Betrieb. Einmannorchester und verschiedene Artisten beleben die Stimmung. Das ist auch nötig, denn die Wetterstimmung wird immer bedrohlicher, schwarze Wolkenwände kündigen sich an. Als vorsichtiger Tourist gehe ich in eine modernere Snack-Bar. Keine Minute zu früh, denn ein sintflutartiger Regen ergiesst sich über die Stadt. Die schwarzen Wolken, Blitz, Donner und das Rauschen des Regens erzeugen eine etwas morbide Stimmung.
Die Strassen sind wie leergefegt. Männiglich / frauiglich versucht, unter den Türen, Vorsprüngen oder sonstwie sich vor dem Unwetter in "Sicherheit" zu bringen.
So wie das Gewitter angefangen hat, so hört es auch auf, nämlich plötzlich. Und da hört man auch die Sirenen der Feuerwehr.
ch bin von Herumschlendern etwas müde geworden und mache mich auf den "Heimweg" zum Hotel. Unterwegs gibt es im Pub noch etwas zu Futtern und ein grosses Bier.
Vor dem Einschlafen schmiede ich noch Pläne für den nächsten Tag, die Wetterlage ist etwas unklar.....
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Sonntag, 1. Juli 2007 |
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York - Ausflug: Castle Howard - Rievaulx Abbey (95 km)
⇒Route
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Auf der hügeligen Fahrt zu Howard Castle
Castle Howard Google-Ansicht
as Wetter scheint heute etwas stabiler zu sein. Deshalb plane ich einen kleinen Ausflug per Motorrad durch die
Yorkshire Wolds.
Der Reiseführer empfiehlt den Besuch von
Castle Howard und des
Rievaulx Klosters.
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Howard Castle Blumengarten
ie Fahrt durch die Wolds ist ganz lustig. Da geht es auf und ab und auf und ab..... Am Schluss gibt es eine auf-und-ab-gerade Strasse, welche durch Zugangstore zum Schloss führt.
Zum Schloss gehört ein wunderschöner Blumengarten. Wegen der dauernden Regenfälle haben die Blumen sehr gelitten.
Ich kaufe mir eine Eintrittskarte (teuer, teuer) und lasse mich mit einem Wärter in Gespräch, was dazu führt, dass ich ihn quasi als Guide für mich allein zur Verfügung habe. Das Schloss ist gefüllt mit allerlei Sammelgut des Schlossherrn, aber eine Stilrichtung der Sammlungen gibt es nicht.
Der Guardian meint, eine Entrümpelung und Neuausrichtung wäre ja schon geplant, aber es fehle das Geld wie überall.
Rund um das Schloss hat es grosse Parkanlagen. Durch die leicht erhöhte Lage hat man einen schönen Ausblick auf das Gebiet und den angrenzenden kleinen See.
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Abtei von Rielvaux Google-Ansicht
ur Rievaulx Abbey lasse ich mich durch das Navi führen. Bei der Ankunft geschieht etwas erfreuliches: Die Wolken verziehen sich und ich habe zum erstenmal an diesem Tag Sonnenschein.
Wie üblich bei einem
Zisterzienserkloster liegt die ganze Anlage in einer Senke. Einen guten Überblick über die Anlage erhält man mit der
⇒Ansicht aus Google Earth.
Die Geschichte der Abtei liest sich so, wie es heute vielen Unternehmen geht, nur war der Untergang resp. die Auflösung des Klosters bedingt durch Konkurs wegen Pest, Schafesterben und Überfälle von schottischen Eindringlingen.
Dank Sonnenschein macht es Freude, einige Aufnahmen zu knipsen.
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ach der Rückkehr in York und einer Dusche spaziere ich in "Zivil" zum Pub.
Seit heute, also dem 1. Juli 2007, gilt in England das
Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Das Resultat ist, dass es im Pub fast menschenleer ist. Dafür stehen alle Leute mit einem Bierglas in der einen und der Zigarette in der anderen Hand vor dem Pub. Das Thema der angeregten Diskussion ist natürlich das Rauchverbot.
Irgendwie geht durch das Verbot ein gewisser Charme der Pubs verloren. Darts spielen, Bier trinken und dazu nicht rauchen dürfen, da bleibt eine alte Kultur und Tradition auf der Strecke. Aber die Engländer werden sich auch daran gewöhnen, die Schotten habe es ihnen ja schon seit einiger Zeit vorgelebt.
Durch das Fehlen der Gäste im Innern ist die Bedienung sehr schnell.
Zurück im Hotel lege ich noch meine Route für den nächsten Tag fest.
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⇒Great Britain /Irland Teil 2
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