Kalenderreform der Meji-Zeit
Am 11.9.1872 ließ Tennô Meiji die Übernahme des Gregorianischen Kalenders in Japan verkünden. Seit dieser Zeit gilt in Japan "Sei-reki", der westliche Kalender. Die Jahres- und Monatszählung wurde übernommen, die vier Wochen des Jahres haben jetzt sieben Wochentage.
Für die Tagesbezeichnungen übernahm man die Namen der fünf Elemente und fügte die Endung "yô", Gestirn an. Damit wurden die Elemente mit den Planeten verbunden, also Feuer mit Mars, Wasser mit Merkur usw. Sonne und Mond ergaben die fehlenden Tage. Die Tagesnamen, an die "hi" bzw. in der Zusammenziehung "-bi" = "Tag" angehängt wurden, lauten jetzt:
Nichi-yô-bi | Sonnen - Tag | Sonntag |
Getsuyôbi | Mond-Tag | Montag |
Kayôbi | Feuer-Stern-Tag | Mars: Dienstag |
Suiyôbi | Wasser-Stern-Tag | Merkur: Mittwoch |
Mokuyôbi | Holz-Stern-Tag | Jupiter: Donnerstag |
Kinyôbi | Metall/Gold-Gestirn-Tag | Venus: Freitag |
Doyôbi | Erd-Stern-Tag | Saturn: Samstag |
Die alten Elemente sind damit zwar noch in den Namen der Tage enthalten, die klassische Reihenfolge der Elemente wurde aber zu Gunsten der Angleichung an die abendländische Zählung aufgegeben.
Die alte Wochentagszählung Senshô, Tomobiki usw. wurde außerdem noch beibehalten. Da sich die sechs Tage nur ungleichmässig auf die siebentägige Woche verteilen und zudem die Monate unterschiedlich lang sind, kann der Wochentag nur noch mit einem gültigen Mondkalender ermittelt werden. Sie sind daher heute noch in ländlichen Tageszeitungen und vielen Kalendern verzeichnet. Viele Japaner richten sich auch heute noch nach den glücklichen oder unglücklichen Bedeutungen. Niemand wird an Butsumetsu eine Flugreise buchen oder an Tomobiki eine Bestattung durchführen. Für Hochzeiten ist selbstverständlich Taian angesagt.