Great Britain / Irland Teil 3

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Reisebericht der Reise rund um Grossbritannien und Irland


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1 Tag zurück  Montag, 9. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Inverness - Loch Ness - Urquhart Castle - Kyle - (Isles of Skye) - Portree - Kilt Rock - Uig - Tote - Edibane - Dunvegan - Drynoch - Kyle (345 km) ⇒Route

Ein neuer Reifen

ach dem äusserst reichhaltigen Frühstück und Packen will ich meinen Vorderreifen wechseln lassen. Der Werkstattchef teilt mir ganz cool mit, dass ich das Motorrad da lassen solle und am Nachmittag um 2 Uhr es wieder abholen könne.
Meine etwas lauten Unmutsäusserungen in reinem Berndeutsch veranlassen den Oberchef des Ladens einzugreifen. Nach meinem zweiten verbalen Ausbruch geschieht ein kleines schottisches Wunder: Innerhalb von 20 Minuten ist der Reifen ausgewechselt und nachdem ich das Missgeschick mit meiner VISA-Karte erklärt habe, ist auch die Bezahlung kein Problem mehr.

Es ist ein gutes Gefühl, wieder einen guten Reifen zu haben angesichts der doch nicht so idealen Strassenverhältnisse auf den Nebenstrassen.

Und so brause ich los in Richtung Westen auf Loch Ness die Suche nach dem Nessie.
Das Wetter ist wieder bedeckt mit Regenwolken, ob das dem Nessie wohl gefällt um aufzutauchen?

m Loch Ness angekommen, erscheint das Wasser dunkelgrau, vom schönen Tal mit See ist nicht viel zu sehen.

Urquhart Castle sieht man schon weitem.
Es ist eine der ältesten Ruinen in ganz Schottland. Die restaurierte Ruine ist besucherfreundlich (auch für Rollstuhlfahrer).

Eigentlich alle Touristen am Loch Ness machen hier einen Halt. Der Eintrittspreis ist teuer... Das Ganze ist als Mediencenter mit Souvenirladen und Restaurant ausgebaut.
Die Zugangswege sind als Spazierwege gebaut. So kann ich trotz Motorradbekleidung diese schottischen Überreste gemütlich ansehen.
Ein kleiner Snack und vor allem etwas Trinkbares ist angesagt und weiter geht es Richtung Westen dem Loch Ness entlang.


urch ein Tal gelange ich zum Loch Clunie. Leider hängen die Wolken sehr tief, so dass praktisch nichts von den Bergen zu sehen ist. Dann geht es durch / über das Gebirge bis nach Glenshiel, ein sehr kleiner Ort mit Tankstelle und Restaurant, wo es tatsächlich eine kleine gute Auswahl an kalten Speisen und Backwaren gibt.

Eine schmale Küstenstrasse führt vorbei am Loch Duich und Loch Alsh. Trotz der schlechten Weitsicht kann man die wilde Gegend gut erahnen.
In Kyle suche ich ein B&B, um dann ohne Gepäck die Rundreise rund um die Isles of Skye unternehmen zu können. Nach einer vergeblichen Suche durch den doch relativ kleinen Ort versuche ich es mit der Information. Da gibt es Gratistelefon mit einer Gratisnummer, um eine Unterkunft zu suchen. Etwas mühsam das Ganze, aber nach einer guten Stunde habe ich bei einer liebenswürdigen älteren Landlady eingecheckt.


it reduzierten Gepäck geht es etwas spät auf die Fahrt. Das Wetter ist kühl und die ganze Gegend verhangen, zum Glück regnet es nicht. Es gibt hier offenbar nur zwei Wetterlagen: entweder so wie heute oder dann schön.
Als Optimist hoffe ich, dass es draussen an der Küste durch den Wind etwas Aufhellung gibt.













Verbunden mit dem Festland ist die Insel durch eine geschwungene Brücke (das Bild ist nicht von mir!).
Eine kurvenreiche aber gut ausgebaute Strasse führt der Küste entlang, ab und zu hat es linkerhand kleine Lochs und erreiche Portree, der Hauptort und einzige Stadt der Insel mit 2500 Einwohnern. Von da aus hat man eine schöne Übersicht über den Sound of Raasay.,
Bald nach Portree folgt eine Steilküste mit dem markanten Kilt Rock.

echt eng wird dann die Strasse durchs Vorgebirge nach Uig, aber da gibt es keine andere Verbindung. In Uig gibt es einen Kaffee-/Kuchenhalt in einzigen Restaurant weit und breit, wo ich ein junges Paar aus der Schweiz treffe, welches die Insel zu Fuss (mit Zelt auf dem Rücken) erkundet.
Es ist inzwischen recht kühl geworden und ich bereue, dass ich das Innenfutter de Jacke nicht montiert habe.
Zügig geht es nun "heimwärts" nach Kyle und diniere bei Codfish&Chips.
Trotz des schlechten Wetters hat sich der Ausflug gelohnt, die Insel bietet viel Natur und Einsamkeit.

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1 Tag zurück  Dienstag, 10. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Kyle - Loch Oich - Fort William - Connel - Lochawe - Inveraray - Tarbet - Dumbarton - Largs (358 km) ⇒Route


ie Landlady kredenzt ein wahrlich feines Frühstück und benimmt sich so, als wäre sie meine Mutter.

Zuerst geht es wieder zurück auf der Strasse, die ich am Vortag hergefahren bin.
Leider ist es noch ein bisschen früh, um in Glenshiel einen guten Kuchen zu essen. Vorbei am Loch Bead und dann nach der Abzweigung in Richtung Süden, schlängelt sich die Strasse wieder durchs Gebirge.
Die Wolken fliegen heute etwas höher, so dass ich die Landschaft wirklich geniessen kann.



uf der hoch über der Gegend führende Strasse beim Loch Gary bläst ein ⇒Schotte seinen Dudelsack (kleines Video) vor sich einen Teller, damit die Touristen etwas spenden - andere Länder - andere Sitten. Ob das Spass macht beim Lärm der vorüberfahrenden Autos? Gute Geschäfte scheint der Mann jedenfalls nicht zu machen, also wird er wohl wieder seinem Geiz etwas frönen müssen. ( ⇒Schottenwitze)
Vorbei am Loch Lochy (ulkiger Name!) fahre ich nach Fort William, wo ich Geld wechseln will. Auf der Bank kann man kein Geld wechseln, das besorgt hier die Post. Ich bekomme schottische Pfunde, was mich im Moment nicht gestört hat (später und zu Hause dann schon).

Ein Loch folgt dem anderen, es ist richtig abwechslungsreich. Im Loch Laich (eher eine vom Loch Linnhe abgetrennte Lagune) sitzt mitten drin Castle Stalker, eine Ruine mit einer bewegten Vergangenheit (auch die Stuarts waren hier).
Bei Connel überquert die Strasse den Loch Etive über eine Brücke, deren Konstruktion typisch ist.


eim Umfahren des Lochs Awe erhebt sich malerisch im seichten Wasser die Ruine von Kilhurn Castle. Das am anderen Ufer gelegene burgähnliche Gebäude entpuppt sich als Ferienhotel für betuchte Gäste. Aber schön anzusehen ist es alleweil.

Die Fahrt geht weiter durch das letzte Stück der Highlands durch den Cluanie Forrest nach Inveraray am Loch Fynne. Irgendwo muss sich das Inveraray Castle befinden, aber ich habe leider keine Zeit für einen Besuch.
Nach einer reizvollen hügeligen Strecke erreiche ich Loch Lammond, einem beliebten Ausflugsziel in der Nähe von Glasgow. Das dem so ist, zeigt die sehr breite Strasse gegen Glasgow zu, welches ich grosszügig umfahre.

m nach Largs zu gelangen, folge ich brav Anweisungen des Navis. Der festgelegte kürzeste Weg führt mich so durch die Landschaft, wie man es als normaler Tourist sonst nie schaffen würde.

Ein B&B in Largs zu finden ist kein Problem, ein grösseres Problem stellt sich jedoch, um herauszufinden, von wo aus und wann eine Fähre nach Nordirland fährt. Die Tourist Information wird offenbar mangels Pfunden äusserst sparsam geöffnet. Naja, ich werde es morgen schon noch herausfinden.


ewaffnet mit der Kamera erkunde ich das Städtchen. Beim Hafen herrscht reger Betrieb, da Largs der Fährhafen für die vielen Inseln im Firth of Clyde ist.
Nach einem kühlen Bier (mit Zigarette) auf der Veranda eines Restaurants "geniesse" ich zum letzten Mal die Schottische Küche (naja).

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1 Tag zurück  Mittwoch, 11. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Largs - Cairnryan - Stranraer - Cairnryan (Fähre) - Larne (87 km) ⇒Route


as Frühstück ist wieder einmal ein Erlebnis der besonderen Art. Da die Landlady offenbar eine Arbeitsstelle hat, muss eben der Landlord einspringen. Mit viel Einsatz ohne viel Effizienz gelingt es ihm, eine akzeptable Mahlzeit "hinzuzaubern".
Das Wetter ist zum n-ten Mal sehr feucht. Ich erreiche Cairnryan, wo ich eine Fähre nach Nordirland buchen kann; der Fahrpreis ist wiederum enorm.
Da es noch über 3 Stunden dauert, bis der Pott losfährt, fahre ich nach Stranraer, um mich zu verpflegen.

Die Überfahrt über den Firth Clyde (bye bye Schottland!) verläuft ereignislos. Also benütze ich die Gelegenheit, mich auf Nordirland einzustimmen.


ach dem Ausladen in Larne suche ich ein B&B.
Obwohl erst 16 Uhr ist, ist "tote Hose" im Ort. Alle Läden inkl. Tourist Information sind geschlossen. Ob da wohl ein lokaler Trauertag zelebriert wird? Wahrscheinlich handelt es sich um den Waffenstillstandstag (11. Juli 1921), als der Kampf zwischen der "Old IRA" und der britischen Armee nach vier Jahren beendet wurde.
Eigentlich ist es mir egal, Hauptsache, ich finde eine Unterkunft. Bei einem B&B gibt mir der Landlord die Adresse eines guten Bekannten etwas ausserhalb vom Zentrum, so eine Art Super-B&B zu einem vernünftigen Preis in einem Einfamilienhaus (mit Familienanschluss).
Zusammen mit einem etwas gestressten Manager aus Deutschland, der seinen Stress mit dem Fahrrad abbauen will, wird etwas gediegen gespiesen.

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1 Tag zurück  Donnerstag, 12. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Larne - Carnlough - Ballycastle - Giants Causeway - Letterkenny (205 km) ⇒Route


ls ich zum Frühstück aufkreuze, ist der deutsche Manager bereits in den Startlöchern.
Das Frühstück ist sehr reichhaltig, es ist eines der besten auf der ganzen Reise.
Die Fahrt geht los in Richtung Norden, der Irischen See entlang. Nach etwa 20 Kilometer habe ich den Deutschen in Carnlough eingeholt. Ein kleiner Schwatz an der Hafenmauer und weiter geht es der Küste entlang. Da gibt es eine touristisch sehr interessante Strasse der Küste entlang bis nach Glenariff (Waterfood).

ach Glenariff führt die Strasse mit einigen Kurven zwischen den Bergen durch an die Nordküste nach Ballycastle. "Berge" müssen etwas relativiert werden, den die grössten Berge sind zwischen 200m und 300m hoch.

Ballycastle ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in die Glens of Antrim, einem Gebiet von 7 aussergewöhnlich schönen Tälern. Leider bekomme ich davon recht herzlich wenig mit, das Wetter spielt einfach nicht mit.

n der Nordküste befindet sich der Giant's Causeway, ein Küstenstreifen mit einer aussergewöhnlichen Struktur der Steine.
NB:
Der Giant's Causeway (Damm der Giganten) gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mehr Bilder dazu gibt es in der Wikipedia Bildersammlung
Der Hafen von Portstewart ist so etwas wie eine Sackgasse, die nächste Brücke über den River Bann ist in Portstewart selber. Ich versuche erneut der Küste entlang zu fahren, aber auch Castlerock ist eine Sackgasse mit einer für die relativ kleine Ortschaft grosszügigen Einbahnregelung.

in Einheimischer empfiehlt, die Fähre im Norden über den Loch Foyle zu benutzen, dann führe die Strasse nördlich von Londonderry durch und erspare so viel Wartezeit wegen der Staus. Bei der Planung dieser Route macht auch mein Navi mit. Über verlassene Strassen gelange ich zur Fähre, welche zu jeder vollen Stunden fährt. Die Wartezeit verkürze ich mit einem Sandwich und einer riesengrossen Portion Kaffee.
Der Preis für die Überfahrt ist mässig, denn vor allen die Einheimischen scheinen diese Fähre zu benutzen.

Nach dem Auslad in Greencastle geht es dem Loch Foyle entlang. nach dem Grenzübergang zur Republik Irland fahre ich irgendwie zu schnell, wenn ich mich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halte. Bei der Tafel mit der Anzeige "80" dämmert es mir schlagartig: Die Angaben sind hier in Kilometer und nicht in Meilen!! Die Ort haben lange Namen, wie z.B. "Newtowncunningham". Ich befinde mich nun im County Donegal.

n Letterkenny, der grössten Stadt im Donegal, suche ich lange nach der Tourist Information, jeder Einheimische weist mich irgendwie in eine andere Richtung. Weit ausserhalb der Stadt finde ich ein neues, modernes Informationszentrum, wo ich ein B&B buche. Dieses jedoch zu finden, ist ein Problem, denn es befindet sich ausserhalb der Stadt auf einem Hügel.
Frisch geduscht, fahre ich zurück in die Stadt auf die Suche nach einem Restaurant. Ich besuche das Restaurant mit den meisten Gästen und bin überrascht ob den sehr hohen Preisen der Mahlzeiten. Da ist ja noch ärger als in Schottland oder Nordirland. Die Bedienung ist sehr schlecht und ich muss 45 Minuten warten, bis serviert wird. Preis, Qualität und vor allem die Menge stimmen hier nicht überein. Also kaufe ich mir noch etwas Nachttisch in eine kleinen Laden.
Die Nacht schlafe ich sehr gut, denn das B&B liegt in einer absolut ruhigen Gegend.


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1 Tag zurück  Freitag, 13. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Letterkenny (Ruhetag, warten auf besseres Wetter)


ach dem Frühstück prüfe ich die allgemeine Wetterlage. Es sieht ziemlich schlecht aus für heute. Zum Glück ist mein Zimmer noch für eine Nacht frei, und so beschliesse ich, einen Ruhetag einzuschalten.
Der Ruhetag beginnt damit, dass ich noch eine Runde schlafe und dann die Blumen im Garten fotografiere. Eigentlich herrscht am Mittag schönes Wetter und ich frage mich, ob der verlängerte Aufenthalt doch nicht zu schnell entschieden war.

Dann beginne ich, die nächsten Tage, d.h. die gesamte Reiseroute in Irland zu planen und auszurechnen. 5 Stunden Fahrzeit pro Tag scheint mir machbar. Wenn ich dann noch die Zwischenhalte fürs Fotografieren und Verpflegen einrechnen so sollte ich immer gegen Abend um ca. 18 Uhr ankommen.


it diesem Plan fahre ich zur Tourist Information und lasse mir für jede Tagesetappe ein B&B reservieren. So werde ich Zeit gewinnen, wenn ich dann nicht jeden Tag eine neue Unterkunft suchen muss. Diese Vorreservationen haben sich dann wirklich ausbezahlt.

Gewitzt durch meinen Restaurantbesuch vom Vorabend besuche ich eine Pizzeria, welche zu einem fairen Preis relativ gute Pizzas offeriert. Leider muss ich auf mein tägliches Bier verzichten, da ich ja noch mit dem Motorrad unterwegs bin.
So gar nicht müde, schaue ich mir nach der Rückkehr ins B&B noch etwas das sehr magere Fernsehangebot an. Es gibt einige lokale Sender, leider verstehe ich nur Bahnhof, die lokalen Sender senden eben mit der lokalen Sprache.

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1 Tag zurück  Samstag, 14. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Letterkenny - Meenlaragh - Kincasslagh - Clooney - Kilcar - Donegal - Sligo - Ballina (325 km) ⇒Route


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1 Tag zurück  Sonntag, 15. Juli 2007  1 Tag vorwärts
Ballina - Bellacorick - Westport - Luisburgh - Delphi - Kylemore Abbey - Clifden - Galway(Umfahrung) - Kinvara (286 km) ⇒Route


ei der Abfahrt aus Ballina ist der Himmel bedeckt, es regnet nicht, aber nur solange, bis ich den Ort verlassen habe.
Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, mein Visier beschlägt sich dermassen, dass sogar die im Visier eingebaute zweite Schicht beschlägt.
Im rechten Moment stoppt der Regen. Das Innenvisier reisse ich heraus, da hilft nichts mehr.
Bis nach Bellacorick fahre ich durch ein schönes Moorgebiet. Ein kurzer Halt, leider ist das "Pub of The Year" um diese Zeit noch geschlossen.

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⇒Great Britain /Irland Teil 4
 


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