Kleine Europareise Teil 1


Index

Reiseroute
Vorbereitung
Beschreibung Teil 1
Beschreibung Teil 2
Beschreibung Teil 3
Beschreibung Teil 4
Alle Links
Reiseroute im Google Earth [654 KB]

 

Reisebericht einer kleinen Europareise rund um die Schweiz


Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
13. Juni 14. Juni 15. Juni 16. Juni 17. Juni 18. Juni 19. Juni

 

Leerzeichen  Montag, 13. Juni 2005  1 Tag vorwärts
Gümligen - Neuenburg - La Chaux-de-Fonds - Le Locle - Col des Roches - (CH/F) - Tal des Doubs - Pontarlier (126km) ⇒Route


as Wetter ist nicht gerade ideal, um eine Reise zu beginnen. Um 16 Uhr ist es soweit, ab geht die Post.
Zuerst muss ich mich wieder an das erhöhte Gewicht gewöhnen, denn meine 3 Koffer mit 50 Liter Inhalt sind ganz schön vollgepackt.
 
Da ich alle normalen Strassen zwischen Bern und Neuenburg kenne, benütze ich ausnahmsweise die Autobahn und Autostrassen, um bei Vallangin auf die Strasse über die Vue des Alpes zu gelangen. Und schon beginnt ein feiner Nieselregen, das kann ja heiter werden.
Eigentlich wollte ich auf der Tête-de-Ran eine kleine Kaffeepause einschalten, aber auch dem Wirt ist eine Ferienzeit zu gönnen. Die Abfahrt vom Pass ist eine etwas rutschige Angelegenheit, da der Nieselregen den Staub die Strasse zu einer für 2-Räder unsicheren Weg gemacht hat.


a Chaux-de-Fonds ist bei Regenwetter immer eine trübe Stadt, also ab nach Le Locle über den Col des Roches und kurz vor der Grenze für 4 Wochen noch einmal "billig" tanken. Der Genuss durch das malerische Tal des Doubs wurde durch Regen etwas getrübt (diese Strecke will ich später noch einmal bei schönem Wetter geniessen).
 
Da der Regen immer stärker wird, beschliesse ich, in Pontarlier ein Hotel zu suchen. Ein weiser Entschluss, denn Petrus hat in den letzten Minuten kein Erbarmen mit den Motorradfahrern.
Bei einem herrlichen Abendessen kann ich meinen EPSON P2000 mit Erfolg ausprobieren.


⇒Index
 

1 Tag zurück  Dienstag, 14. Juni 2005  1 Tag vorwärts
Pontarlier - Besançon - Dôle - Chalon s. S. - Tournus - Mâcon - Bourg-en Bresse - St. Martin du Mont (276km) ⇒Route



er Blick aus dem Fenster macht nicht so froh: es regnet immer noch. Trotzdem, nach dem Frühstück geht's weiter, gut eingepackt und "wasserdichten" Handschuhen.
Die Landschaft zwischen Pontarlier und Besançon ist abwechslungsreich. Fotografieren ist leider unmöglich, ich hätte eine Unterwasserkamera mitnehmen sollen.
 
In Besançon regnet es immer noch, deshalb Sightseeing per Motorrad und Abstecher auf den Aussichtspunkt.
 
Es regnet jetzt in Intervallen. Nach der Wetterprognose sollte es im Laufe des Tages besser werden.


in Bummel mit Kaffeepause durch Dôle führt mich auch in den regensicheren Dom, wo es sehr schöne Fenster hat. Die Stadt hat sehr viele Riegelhäuser, die leider bei diesem grauen Wetter nicht so richtig zur Geltung kommen. Die Ausfahrt gestaltet sich wegen den Einbahnstrassen etwas mühsam, eine Erfahrung die ich später noch oft erleben sollte.
Fast ohne Regen erreiche ich eine Stunde später Chalon-sur-Saône. Diese Stadt hat ein ähnliches Stadtbild wie Dôle, viele Riegelhäuser und eine zentrale Kirche mit schönen Kirchenfenstern.
Der nächste Halt ist Tournus, eine Kleinstadt mit einer interessanten Vergangenheit, deshalb auch sehr touristisch, aber trotzdem einen kurzen Aufenthalt wert.


as nächste Ziel, Mâcon, erreiche ich wieder nach einer Stunde. Der Regen ist jetzt fast weg, die Stimmung nicht mehr so trübe. Die Innenstadt ist sehr kontrastreich mit Riegelhäusern und einem hübschen zentralen Stadtkern.
Wieder eine Stunde später erreiche ich Bourg-en-Bresse, mit Sightseeing per Motorrad. Da es schon etwas spät geworden bin, suche ich eine Unterkunft. Alle Hotels sind zu 100% ausgebucht. Der Landesverband der "Jeunes Agriculteurs" hat ein einwöchiges Symposium. Die Hotels sind im Umkreis von 20 Kilometern alle ausgebucht. Also weiterfahren und suchen. In St. Martin du Mont finde ich eine private Unterkunft mit einem vernünftigen Preis und fast familiärem Anschluss. Zum Nachtessen muss ich allerdings nach Pont d'Ain fahren.


⇒Index
 

1 Tag zurück  Mittwoch, 15. Juni 2005  1 Tag vorwärts
St. Martin du Mont - Chambéry - Albertville - Bourg St. Maurice - Col de l'Iséran - Col du Mt. Cenis - (F/I) - Susa - Col de Montgenévre - (I/F) - Briançon (385km) ⇒Route



er Tag beginnt mit Sonnenschein!!
Chambéry herrscht reger Verkehr. Die Durchfahrt durch Chambéry wird immer chaotischer. Auf den Umfahrungsstrasse wird gerast, was mich bei den hohen Benzinpreisen etwas erstaunt.
Dank der Gewichtsbeschränkung herrscht nach Albertville kein Schwerverkehr mehr. So kann ich die Fahrt durch das malerische Tal richtig geniessen.
In Bourg St. Maurice gibt es einen Kaffeehalt und natürlich ein Tankstopp. Ohne Treibstoff über die Berge ist etwas riskant, da man nie weiss, wo die nächste Tankstelle ist.
Das Wetter in den Bergen sieht noch nicht aus, als ob das schlechte Wetter sich verzogen hat.


nd in der Tat: je höher die Strasse steigt, umso unfreundlicher wird das Wetter. Auf der Passhöhe des Col de l'Iséran ist es windig und vor allen sehr kalt. Nach dem obligatorischen Halt für die Fotos auf der Passhöhe geht es möglichst rasch hinunter und wieder hinauf über den Col du Mt. Cenis. Bei immer noch unfreundlichem Wetter fahre ich über die gut ausgebaute Strasse nach Susa, wo ich mir mühsam den Weg nach Briançon suche, denn überall hat es Baustellen und die Strassenwegweiser sind nur schwer zu finden.


ie Fahrt durch das Montgenèvre-Gebiet ist mühsam. An der Strasse wird gebaut und gebaut und gebaut. Eindrücklich sind die Festungen vor und nach dem Montgenévre, die zum Schutz der Strasse im Mittelalter gebaut wurden.
Das alte Briançon liegt oben auf einem Hügel, die heutige Stadt befindet sich unten im Tal. Mit einem guten Abendessen, so eine Art Bernerplatte auf französisch und einem kühlen Bier nach einem Spaziergang beende ich einen interessanten Tag.


⇒Index
 

1 Tag zurück  Donnerstag, 16. Juni 2005  1 Tag vorwärts
Briançon - Col d'Izoard - Col de la Cayolle - Gorges de Daluis - Gorges de la Vesubie - Col Turini - Sospel (286km) ⇒Route



uerst einmal volltanken, damit es für den ganzen Tag reicht.
Bei der Fahrt auf den Col d'Izoard beginnt mein Motorrad zu streiken, so eine Art Schwächeanfall, wahrscheinlich bin ich einem zu grossen Gang gefahren und habe eine leichte Kerzenverfettung. Also, einen Gang runterschalten und hochtourig raufrollen.
Heute sind sehr viele Motorradfahrer unterwegs, vor allen Gruppen aus Deutschland und Holland.
Dank dem nun guten Wetter ist das Pässefahren eine Lust. rauf und runter, dann über den Col de la Cayolle.


eide Pässe wurden von der französischen Armee als Verbindungsstrasse gebaut.
 
Immer wieder beeindruckend ist die Fahrt durch die Gorges de Daluis. Die Farbe der Felsen und die Tiefe der Schlucht lassen schon etwas staunen.
 
Ebenfalls beeindruckend ist die Fahrt durch die Gorges de la Vesubie, Engpässe wechseln ab mit breiten Schluchten, ein schönes Zusammenspiel zwischen Felsen, Wasser und Bäumen.


m Col de Turini werde ich beinahe von zwei deutschen Idioten überfahren, welche in unverantwortlicher Weise über den Pass rasen. Das Rasen über diesen Pass sollte man den Fahrern der Monte Carlo Rallye überlassen.
Dieser Tag ist der Tag mit den meisten Kurven gewesen. So bin ich froh, in Sospel Logis beziehen und einen schönen Sommerabend mit Essen, Bummeln und einem grossen Bier geniessen zu können.


⇒Index
 

1 Tag zurück  Freitag, 17. Juni 2005  1 Tag vorwärts
Sospel - Menton - (F/MC) - Monaco - (MC/F) - Menton - (F/I)San Remo - Savona - Sassello (190km) ⇒Route



er Tag scheint heiss zu werden. Schon vor der Abfahrt gerate ich ins Schwitzen.
Über einen kleinen Pass gelange ich nach Menton und ans Meer. Die Fahrt nach Monaco ist recht mühsam und enttäuschend. Die Stadt besteht nur noch aus Hochhäusern und (Einbahn-)Strassen. Wie man dort noch glücklich leben kann ist mir ein Rätsel. Alle Strassen, die etwas breiter sind, sind vollgeparkt mit Autos und Motorrollern.


ch verlasse fluchtartig Monaco mit wenigen Fotos und verziehe mich nach Italien. Gemäss der grünen Farbe auf der Strassenkarte sollte die Strasse dem Meer entlang schön sein. Es ist das pure Gegenteil. erstens hat eine Unmenge Verkehr in den Ortschaften, wo die kleinen Motorroller wie Insekten herumsausen und links wie rechts überholen und zweitens für mich sehr unangenehm, da sogar Autofahrer gefährlich den Ausländer überholen, der mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit innerorts fährt. Es scheinen alles kleine Schumis resp. Alonsos zu sein. Von Verkehrskontrolle kann ich selten etwas entdecken. Wahrscheinlich greift die Polizei erst ein, wenn es gekracht hat.

Die Strasse am Meer an den Badestränden entlang ist wie eine kleine Mauer, vollgeparkt mit Autos und dazwischen 1000e von Motorrollern. Anhalten um Fotos machen zu können, kann man praktisch nur noch in den Ortschaften, denn ausserorts wurden alle Strassen so verbreitert, dass für eine, noch so schmale Anhaltespur kein Platz mehr vorhanden ist.


a es in Monaco sehr heiss war, habe ich meine Motorradjacke und - hose ausgezogen und fahre oben mit einem T-Shirt bekleidet dem Meer entlang.
Die Bestrafung folgt bald einmal: ich habe vergessen mich mit Sonnenschutzcreme einzureiben. Schon bald können meine Arme mit Krabben konkurrenzieren. Zum Glück finde ich einen Spezialladen für spezielle Hautcremes und besorge einen Spray mit Schutzfaktor 60.
 
In Savona habe ich genug von Hitze und Verkehr und finde auf der Karte eine grüne Strasse nach Sassello, ein kleiner Ort im Hinterland mit einem Superhotel, wo ich einen netten Abend mit einem Ehepaar aus Basel verbringe.


⇒Index
 

1 Tag zurück  Samstag, 18. Juni 2005  1 Tag vorwärts

Sassello - Ovado - Busalla - Carasco - Borzonasca - Parco del Aveto - Borgo - Pontremoli - Villafranca (306km)
⇒Route


ntgegen meiner ursprünglichen Planung dem Meer entlang zu fahren beschliesse ich, Genua grossräumig im hügeligen Hinterland zu umfahren, dies schon aus Gründen der immer noch hohen Temperaturen. Kurz nach der Abreise entdecke ich einen Wegweiser zu einem Zisterzienserkloster, eine willkommene Überraschung. Dieses Kloster war das erste Zisterzienserkloster in Italien und liegt in einer Geländensenke in einer sehr ruhigen Umgebung, so wie alle Klöster dieses Ordens. Das Kloster ist sehr einfach und ohne Mönche. Dank einem Kulturgesetz konnte das schon halb verfallene Kloster wieder mit den Originalbausteinen restauriert werden, welche in der Umgebung bei den Gebäuden entfernt wurden, für deren Bau die Klosterruine als Steinbruch gedient hatte.
 

as Fahren macht richtig Spass, die Gegend ist sehr abwechslungsreich. Wegen eines Navigationsfehlers gerate ich in den Regionalpark von Aveto. Meine Strassenkarte, obwohl erst gerade gekauft, ist sehr unvollständig. Dank in diesem Fall guten Wegweisern finde ich den Weg zurück auf meine geplante Route.


er Passo della Cisa, über welche die alte Verbindung zwischen La Spezia und Parma führt, erlaubt einige sehr schöne Aussichten. Auch die Autobahn, welche gebaut wurde, bietet einen imposanten technischen Aspekt. Eine gut ausgebaute Strasse führt wieder in die Ebene nach Potrémoli, wo die Suche nach einem Hotel beginnt. Es ist wieder einmal fast alles ausgebucht, oder wenn es ein freies Zimmer hat, unverschämt teuer. In Villafranca finde ich Unterkunft und werde gleich von einem Italiener begrüsst, der 40 Jahre in der Schweiz gearbeitet hat und hier den Ruhestand in einer grossen 5-Zimmer-Wohnung geniesst. Ein lustiger Typ, er bestellt für uns 2 Bier auf meine Kosten.

⇒Index
 

1 Tag zurück  Sonntag, 19. Juni 2005  1 Tag vorwärts
Villafranca - Aulla - La Spezia - Lerici - Carrara - Massa - Pisa (124km) ⇒Route



ei sehr heissem Wetter fahre ich nach La Spezia, ein kurzes Sightseeing per Töff und weiter nach Lerici und um die kleine Halbinsel.

Halb Italien scheint sich dort zu befinden, ich habe sogar Mühe, mein Motorrad zu parkieren. Auf der Halbinsel ist es nicht besser. Wo immer sich ein Auto parkieren lässt, da wird parkiert. Viel trinken ist heute angesagt, bis am Abend werden es 4 Liter Mineralwasser sein.


Zurück in die Ebene in die mörderische Hitze, dann nach Carrara in die Marmorsteinbrüche, wo ich mich am "Speck", einer lokalen Spezialität für hungrige Arbeiter, erlabe.


assa ist wie ausgestorben, eine steile Strasse aus Steinplatten führt mich hoch über die Stadt zu einer Burg mit prächtiger Aussicht. Diese Steinplatten sind so glatt, dass ich beim Bremsen glatt ausgerutscht bin, ohne hinzufallen.
 
Die Zeit reicht um nach Pisa zu fahren, wo ich im gleichen Hotel (mit alter Dame) logiere, wo ich schon vor 15 Jahren war.

ie Tageszeit erlaubt es mir, mich vor dem Eindunkeln auf den einzigartigen Platz mit schiefem Turm, Dom und Baptisterium zu begeben.
Der Andrang von Touristen ist auch am Abend sehr gross, die Preise in den umliegenden Restaurants entsprechend hoch.
Mit einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt beende ich einen schönen Tag.


⇒Index
⇒Kleine Europareise - Teil 2
 
 

Druckbare Version