Sedna
Der Ex-Planet Sedna
Mit einem Durchmesser von 1.600 Kilometern ist Sedna das größte Objekt des Kuiper-Gürtels jenseits der Neptun-Bahn. Sedna ist in mehrfacher Hinsicht rätselhaft: Unter anderem dachten die Astronomen bislang, der Himmelskörper rotiere extrem langsam. Eine solche langsame Eigendrehung ließe sich nur durch die Bremswirkung eines Mondes erklären - doch selbst mit dem Weltraumteleskop Hubble konnten die Forscher keinen Trabanten von Sedna aufspüren (astronews.com berichtete). Nun ist zumindest dieses Rätsel gelöst: Neue Beobachtungen amerikanischer Himmelsforscher zeigen, dass der Kleinplanet schneller als bislang gedacht rotiert - und folglich auch keinen Mond zur Abbremsung braucht.
Die neuen Messungen vom Forscher Gaudi und seinen Kollegen zeigen, dass Sedna sich alle zehn Stunden einmal um sich selbst dreht. Eine solche Rotationsdauer ist typisch für Kleinplaneten. Bislang dachten die Astronomen, die Rotationsdauer betrage 20 Tage. "Wir haben gezeigt, dass zumindest Sednas Eigendrehung völlig normal ist", so Gaudi.
Doch Sedna bleibt für die Forscher in anderer Beziehung ein Rätsel. So ist seine Umlaufbahn extrem elliptisch und seine Farbe ungewöhnlich rot für einen Körper im Kuiper-Gürtel. Die eisigen Himmelskörper in dieser Zone, die sich von der Bahn des Planeten Neptun bis weit über die Plutobahn hinaus ins All erstreckt, sind Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Sonnensystems. Einige Astronomen sehen in Pluto keinen echten Planeten, sondern lediglich den größten Himmelskörper des Kuiper-Gürtels. Andere Forscher glauben, im Kuiper-Gürtel könne es noch viele bislang unentdeckte Himmelskörper geben, die von ihrer Größe her Sedna und Pluto Konkurrenz machen können.